sitzen in padum in einem kleinen dunklen cybercafe, draussen laeuft der generator, denn strom gibt es in padum erst am abend. aber es ist unglaublich, sogar hier gibt es einen internetanschluss.
vor 10 tagen sind wir in darcha gestartet. kurz auf einer jeeppiste und dann kaempfen wir uns auf steinigen und staubigen pfaden langsam, hoehenmeter fuer hoehenmeter, bis zum shingo la auf 5090 meter hinauf. dort geniessen wir das flattern der gebetsfahnen und die wunderbare aussicht auf mehrere gletscherbedeckte 6000er sowie auf einen kleinen see, in dem drei enten schwimmen. beim abstieg plagt uns leichtes kopfweh, bisher unser einziges gesundheitliches problem. allerdings macht sich die hoehe (immer ueber 3500 meter) durch kurzatmigkeit, besonders beim bergaufgehen bemerkbar. nach 5 tagen wanderen durch grossartige berglandschaften mit ueberraschender blumenvielfalt (viel edelweiss), ohne menschliche besiedelung mit ausnahme von ein paar teezelten, erreichen wir das erste dorf, kargyak. es liegt auf ueber 4000 meter und gehoert zu den hoechstgelegenen doerfern zanskars. wir haben das glueck, dass hier die tante unseres fuehrers wohnt und bekommen gleich einen wunderbaren einblick in die traditionelle, fast archaische lebensweise der zanskaris. sie leben ohne strom und fliessendem wasser, mehrere tagesmaersche von der naechsten strasse entfernt, mit gur-gur cha (buttertee, der wie salzige suppe schmeckt), tsampa (geroestetes gerstenmehl mit butter, zucker und butterterr verruehrt) und chang (hausgemachtes gerstenbier das wie most schmeckt).
wir folgen dem lauf des kargyak rivers, anfangs in einem weiten tal. besuchen einige kloester, darunter die fantastische phuktal gompa, die in eine felsenhoehle hineingebaut ist. immer wieder wandern wir an mani mauern (betende steine), choerten (stuppas) und gebetsfahnen vorbei, begegnen menschen, die uns freundlich mit “julee” begruessen und treffen “coole” moenche.
gestern waren wir recht froh, dass wir nach tagelangem, staubigem und monotonem wandern in der immer tiefer werdenden schlucht des kargyak rivers das weite tal, in dem padum liegt erreicht haben.
unterwegs ist der staub eine grosse plage. er liegt oft zentimeter dick auf den wegen und setzt sich ueberall fest. er ist so fein, das er sich im gegensatz zum sand in der wueste nicht abschuetteln laesst. trotz staub und hitze (31 grad auf 3500 meter) geht es uns sehr gut. unsere begleiter (fuehrer, koch, ponyman und 5 maultiere) sorgen bestens fuer uns und wir werden abwechslungsreich und ausgezeichnet bekocht. wir haben sogar ein eigenes toilettenzelt ( ein loch im boden mit einem zelt darueber).
heute haben wir einen rasttag und nutzen ihn zum relaxen. morgen beginnt die zweite haelfte unseres treks mit 3 stunden gehen und dem besuch eines klosterfestes. anschliessend liegen noch 9 tage gehen und einige hoehenmeter vor uns, bis wir in lamayuru sind.
hallihallo ihr lieben!
freut mich so viel von euch lesen zu können…dominik hat mir ja schon verraten, dass er mit euch telefoniert hat. hab gestern ein universum über china, nordindien und tibet gesehn!!schlimme nachrichten für alle arachnophoben…denn sogar am dach der welt gibts spinnen…fast bis zu letzten basislager des everests stoßen diese viecher vor!!! und ich weiß jetzt was die gebetsfahnen bedeuten…feuer,wasser,luft,erde,eisen und holz!!
dass mit dem edelweiß is ja auch lustig und gott sei dank war der buttertee frisch!! wünsche euch noch schöne neun tage!! unsere kleine kroatienreise war auch schön, aber viel zu kurz und viel zu viele touristen, also genießt die ruhe in den bergen!!! bussi bis bald ruth
nachdem ich vom vielen staub gelesen hab, mußte ich unbedingt im wörthersee baden und fand ihn wieder wunderbar (türkis)! freu mich schon auf den nächsten report und schick euch liebste grüße, jutta
hab heut leider deinen anruf versäumt papa…hatte mein handy auf lautlos und da ist es wohl passiert! aber der gedanke zählt und der dominik hat mir sofort berichtet! waren bis jetzt an der weinstraße bei weiss-welle und michis eltern waren auch mit und jetzt schau ich noch schnell zur mama und laß den geburtstag ausklingen. übrigens hat man mir mein gutes altes fahrrad geklaut und bin ein bisschen verzweifelt, weil ohne rad braucht man halt überall hin so lang! aber der nuki wird mir schon ein radl borgen! ich hoff es geht euch gut und ihr habt den tag auch so schön verbracht wie ich!! denk an euch…dickes bussi ruth
Ja, Sanne, dass Du einmal über soviele hohe Pässe in Indien wandern würdest — das hättest du wohl selber nicht gedacht …
Ich hoffe, das Essen ist auch auf den staubigen Passwanderungen so gut geblieben wie zuvor, zu gerne würde ich davon kosten, oder beim “Gompa-Fest” kurz vorbeischauen.
Noch schöne und interessante Tage wünsche ich Euch, bei uns alles okay, Geburtstags-Tag von Papa war nett und entspannt.
Viele liebe Grüße, Christine